Vor Jahren wollte ich über meinen verstorbenen Freund und Ex-Ateliermitbewohner Philipp Moll schreiben. Aber irgendwie wollten mir keine erbaulichen Worte einfallen. Jetzt gibt es einen triftigen Grund: „150 Jahre Moll und Moll“ in der Kaiseburg in Lauf an der Pegnitz. Eine Ausstellung mit Arbeiten von Vater und Sohn, beide große Schupfenbauer und innig verbunden. Mit Sicherheit eine sehenswerte Ausstellung.
In der Kaiserburg Lauf residierten eine ganze Weile die Kunsterzieher der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Neben ein, zwei Druckwerkstätten auch die Medienwerkstatt. Viele Computer und vor allem ein Farblaserdrucker. In der Klasse Grafik-Design hatten wir nur einen Schwarzweisslaserdrucker. Beim Werkstattleiter Thomas Krol hatte ich einen Stein im Brett, also druckte ich dort mein Vordiplom aus. Was ich nicht wusste war, dass sich Werkstattleiter in seinem Büro einschloß, dort einfach pennt und der Hausmeister die Burg abschließt. Zugbrücke hoch. Als ich also um 2 Uhr nachts nach Hause wollte, kam ich aus der fucking Burg nicht mehr heraus. Ich verbrachte die Nacht auf einem Tisch mehr oder weniger schlafend, total hungrig und frierend bis endlich um 9 Uhr die Tore wieder geöffnet wurden. Philipp wohnte damals gut 300m entfernt, zusammen mit dem Matthias und dem Marc. Ich fuhr also nicht zurück nach Nürnberg, sondern ging zum Philipp, bekam einen Kaffee und erzählte ihm von meiner schrecklichen Nacht. An Vieles kann ich mich nicht mehr erinnern, außer das ich diesem Tag nicht mehr nach Hause kam und das es wohl eine gute Party war.
In dieser Kaiserburg, die Kunsterzieher haben sie längst verlassen, findet nun die Ausstellung 150 Jahre Moll und Moll statt. Sie zeigt eine Auswahl von Werken von Karl Moll und seinem Sohn Philipp Moll. Begleitend zur Ausstellung sind eine Lesung im Kaisersaal und ein Konzert der Band „Fast zu Fürth“ geplant. Näheres finden Sie auf der Website www.lauferlichtblicke.de. Da muss ich jedenfalls hin und bis zum 3. Oktober werde ich es wohl schaffen.
Schöner Text über einen Auftritt der Freunde Egersdörfer und Moll
Ich setzte schon einmal an über den Philipp zu schreiben: Muessen – später vielleicht.
Von dem Debütantenkatalog habe ich noch paar unberührte Exemplare, sowie Siebdrucke. Bei Interesse habenwollen@edition-blumen.de.
Vielleicht findest Du ja den Tisch noch, aber die Nacht solltest Du darauf nicht verbringen.
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das ist ziemlich fast genau 20 jahre her und medienwerkstatt zog mitsamt tischen nach nürnberg. auch die kegelbahn, philipps atelier existiert nicht mehr und überhaupt ist jetzt alles mit silikonfugen verfugt und gekiest… in bisschenschrecklich da in lauf, wie hier auch. mit dem philipp konnte ich noch echte frei!räume erleben. war ne wilde studienzeit und ein wichtiger mensch in meinem leben…
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Wie kommt es bloß, dass alles immer besser wird – aber nichts gut?
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habe ich behauptet, dass es besser wurde?
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Nee, eigentlich nicht mal das. Aber jemand muss es ja für besser gehalten haben, oder?
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ich leider nicht, das sind wohl die profiteuere, die das stets behaupten. ich kenn eigentlich nur diejenigen denen es so geht wie mir. wie gehts dir denn mit dem „besseren“?
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