Bis jetzt ist es ein turbulentes Jahr. Neue Hefte und Grafiken in der Edition Blumen und gleich zwei gelungene Bücher. Einmal die Wirtsstuben von Thomas Deisel, sehr erfolgreich, d.h. bis auf weinge Exemplare ausverkauft und Vortex von Julia Frischmann.
Wie das oft so ist mit Kunstbüchern, die Zielgruppe ist eher schmal. Das mindert keineswegs die Qualität des gezeigten oder gar die Originalität der Buchgestaltung. Zur Arbeit von Julia Frischmann schrieb Cyrena Dunbar treffend:
„Man muss keine geübte Netzhaut besitzen, um beim Wolkenschauen klar zuordenbare Bilder zu entdecken. Wahrscheinlich wird man in den sich ständig verändernden Elementen realistische Formen erkennen und während man das Unwahrscheinliche unterbewusst ausschließt, automatisch eine Verbindung zu einem pragmatischen Weltverständnis herstellen. Auf ähnliche Weise sind wir fähig, die uns bekannte Welt in abstrakten Bildern zu erkennen, einzig und allein eingespeist durch die Mechanik unseres Gehirns, unsere Lebenswirklichkeit und durch das, an was uns bestimmte Farben, Formen und ihre Proportionen eben unmittelbar erinnern.
Dieses gemeinsame Vokabular oder diese visuelle Grammatik erlauben es uns, Dinge kognitiv in etwas rational Verständliches zu deuten, Metaphern aufzulösen und trotz gemeinsamer Bezugspunkte die Tür für eine mögliche Metamorphose zu öffnen, die über die Absichten der Künstlerin hinausgehen. Obwohl ein Bild dem Betrachter Andeutungen geben kann, ohne ihm eine ganz bestimmte Interpretation aufzuzwingen und ihm so erlaubt, eine Deutung zu finden, kann es sich, wo man zunächst ganz offensichtlich eine Landschaft gesehen hat, bei längerer Betrachtung in etwas anderes verwandeln und weiterentwickeln, je länger man es ansieht. Ich denke dabei an das Phänomen der Pareidolie, wie wenn ich Wolken oder Berge betrachte und es ist unmöglich, nicht das gleiche zu tun, wenn ich die Inspiration und die Arbeitsweise von Julia Frischmann und dann ihre fertigen Arbeiten ansehe, ja sogar den Raum, in dem ihre Arbeiten entstehen …„
Das beschreibt die Malerei von Julia Frischmann ganz gut. Als ehemalige Studentin von Rolf Gunther Dienst und Heike Baranowsky ist es kein Wunder, daß Aktionen und Installationen ebenso zum Repertoire gehören, wie die Malerei. Die Installationen zeichnen sich durch starke Konzepte aus und sind regelrechte Produktionen. So ist auch Vortex von einem umfassenden Konzept bestimmt.













Und natürlich kann man dieses knackige Katalogbuch erwerben, natürlich bei der Künstlerin selbst, in der Buchhandlung König, Buchhandlung Jakob in Nürnberg und beim Edelmann in Fürth oder man benutzt die Buchhandlung des Vertrauens und die bestellt es dann bei der Frau Frischmann. Vortex – Julia Frischmann, 80 Seiten, gebunden, mit Texten von Cyrena Dunbar, Pola Ruin, Deutsch/Englisch, ISBN 978-3-00-072766-5
Julia Frischmann – studiofrischmann.com – Insta – Facebook